Welpen
Die kleinen Wilden
Sie sind alle süß, aber auch anstrengend und manchmal nervenaufreibend.
Das Wohlbefinden der Mutter während der Trächtigkeit trägt einen wichtigen Teil zur Entwicklung der Welpen bei, ebenso wie die Aufzucht. Je nachdem wie es ihnen und ihrer Mutter während dieser Zeit ging und wann sie in ihr neues Zuhause umziehen, zeigen sich die Welpen in der neuen Umgebung.
Die Genetik ist ebenso zu berücksichtigen, wie die Epigenetik, die Sozialisierungsphase und auch die Prägungsphase. Einige sind kleine Draufgänger, die so schnell nichts erschüttert, andere sind vielleicht eher ängstlich und brauchen mehr Unterstützung. Gerade wenn die Bedingungen der Tragzeit, Geburt und Aufzucht nicht ideal waren, ist es möglich, dass die Kleinen Starthilfe brauchen.
Aber manchmal verzweifeln ihre Menschen, wenn die jungen Wilden so richtig aufdrehen, kaum zu bändigen sind, alles Erreichbare schreddern oder sich sehr unsicher zeigen. Was am Anfang als süß empfunden wird, kann recht schnell nerven oder weh tun. Die Welpenzeit ist anstrengend.
Der ultimative Tipp Welpenschule ist in meinen Augen gar keiner. Denn es gibt große Unterschiede. Es gibt leider immer noch Welpenschulen mit großen Gruppen, in denen alle einfach planlos aufeinander losgelassen werden und die Menschen sich vielleicht sogar noch darüber amüsieren, dass z. B. 2 auf 1 gehen. Vielleicht ist da auch ein Welpe, der sich lieber zwischen den Beinen der Menschen versteckt und dann - statt Unterstützung zu erfahren - allein gelassen wird, in dem man einfach einen Schritt zur Seite geht. Ich finde das keine gute Welpenschule und schlimmstenfalls lernt der Welpe hier genau das Gegenteil von dem, warum man eigentlich dort hingeht. Er lernt, das andere Hunde Schmerzen verursachen können, das er von seinem Menschen keine Unterstützung oder Sicherheit erfährt. Die Draufgänger lernen nicht, sich zurück zu nehmen und sich respektvoll dem Gegenüber zu nähern. Und die vorsichtigen Kandidaten kommen nicht dazu, sich zu öffnen. In so einer Welpenstunde haben alleinfalls die Menschen ihren Spaß.
Eine wirklich gute Welpenstunde ist fachkundig moderiert. Es ist eine nicht zu große Gruppe, in der genau darauf geachtet wird, wie sich die Welpen zeigen und miteinander umgehen. Zudem ist es nicht nur freies 'spielen', sondern auch kurze Lernintervalle, in denen Praxis geübt wird. Auch die Theorie gehört für mich dazu, denn es tauchen immer wieder Fragen auf und man kann bereits hier mit fachkundiger Unterstützung lernen, Hunde zu lesen und einzuschätzen - besonders den eigenen.
Seien Sie also bitte kritisch bei der Auswahl Ihrer Welpenschule.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, das es noch ein besonderes Sahnehäubchen ist, wenn mindestens ein erwachsener, souveräner, sehr gut sozialisierter Hund mit von der Partie ist.
Aber bitte bedenken Sie, dass Märchen vom Welpenschutz ist und bleibt ein Märchen. Welpen haben keinen automatischen Schutz vor fremden erwachsenen Hunden. Sie werden oft noch nicht für voll genommen und darum passiert vielleicht nichts, einen Welpenschutz gibt es jedoch nicht. Außer vielleicht im eigenen Rudel oder in der häuslichen Gruppe. Bitte seien Sie daher achtsam, wenn Ihr Welpe Kontakt mit einem erwachenen Hund aufnehmen möchte.
Haben Sie Fragen zu Ihrem Welpen, liegen die Nerven blank? Melden Sie sich gern bei mir und wir schauen, was wir vielleicht verändern können, damit es Ihnen und Ihrem jungen Wilden besser geht.



